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der Freitag: „Sich der Zersplitterung entgegen stellen“

der Freitag, 12.07.2018, Nicole Gohlke

„Wer glaubt, die Neue Rechte würde sich mit Rassismus gegen Flüchtlinge begnügen, versteht nicht, dass sie sich früher oder später gegen alle Schwachen wenden wird

Mit Interesse habe ich Hans-Jürgen Urbans Stellungnahme zu dem Aufruf „Solidarität statt Heimat“ gelesen. Ich finde, Hans-Jürgen Urban bringt wichtige und richtige Argumente vor: es ist großartig, dass binnen kurzer Zeit so viele Menschen mit ihrer Unterschrift unter den Aufruf ein Zeichen gegen den grassierenden Rassismus gesetzt haben. Es ist wichtig, in dieser Zeit unzweifelhafte Solidarität mit den Geflüchteten zum Ausdruck zu bringen. Und Klassen- und Anerkennungsfragen, soziale und Freiheitsrecht sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden, nicht in der Gesellschaft und ebenso wenig in der Linken.“

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Solidarität ist unteilbar. Gedanken zum Leipziger Parteitag der LINKEN

Die LINKE steht beim Leipziger Parteitag vor wichtigen Weichenstellungen. Neben den Wahlen zum Parteivorstand ist die inhaltliche Verständigung und die Bestimmung unserer politischen Positionen die zentrale Aufgabe. Der vorgelegte Leitantrag des Parteivorstandes ist dazu eine gute Grundlage, die von den Delegierten jetzt selbstbewusst beraten werden muss. Eine erneute Programmdebatte, wie dies von einigen gefordert wird, halten wir für wenig zielführend – denn die im Erfurter Programm formulierten Grundlagen sind aus unserer Sicht weiterhin aktuell und tragfähig. In Leipzig geht es unseres Erachtens um folgende inhaltliche Klärungen:

ERSTENS um eine klare Haltung in den Fragen von Flucht und Migration. Wir bekennen uns konsequent zu den im Parteiprogramm formulierten Grundlagen. Eine Migrationspolitik, die soziale und politische Rechte danach vergibt, ob Menschen für das Kapital als „nützlich“ oder „unnütz“ gelten, lehnen wir ab. Wir stemmen uns gegen alle Abschiebungen und wollen die rechtlichen Möglichkeiten für volle Bewegungsfreiheit und gleiche soziale und politische Teilhabe für alle in Deutschland lebenden Menschen erreichen. Zudem müssen wir dringend zu Vorschlägen für legale Einreisewege kommen.

ZWEITENS brauchen wir eine Verständigung zu unserer Strategie gegen den Rechtsruck. Der Rechtsruck gedeiht auf dem Nährboden der neoliberalen Prekarisierung der Lebensperspektiven, wenn rassistische Deutungsmuster der Krise sich durchsetzen. Hier haben die Medien von BILD bis SPIEGEL und Scharfmacher wie Horst Seehofer dem Aufstieg der AfD den Boden bereitet. Wir treten dem Rassismus gegen Geflüchtete und der Stigmatisierung von Muslimen entschieden entgegen und sagen den alten und neuen Nazis in und außerhalb der AfD den Kampf an. Es wäre eine Selbstaufgabe als linke Partei, wenn wir der rechten Diskursverschiebung und den vorhandenen Spaltungslinien in irgendeiner Form nachgeben und den aktiven Kampf gegen Rechts und gegen Rassismus nicht als zentrale Tagesaufgabe begreifen. Die Alternative der LINKEN heißt: Solidarität im gemeinsamen Kampf für soziale Gerechtigkeit.

DRITTENS begrüßen wir, dass sich die LINKE immer mehr als Partei in Bewegung begreift. Das ist ein großer Erfolg und Ausdruck einer lebendigen Mitgliederpartei. Unsere Kreisverbände sind inzwischen in gewerkschaftlichen und betrieblichen Auseinandersetzungen präsent und streiten für mehr Personal in der Pflege. Wir sind engagiert in der Flüchtlingssolidarität und verankert in den Kämpfen um Klimagerechtigkeit. Wir sind in feministischen und queeren Bewegungen verwurzelt und seit langem friedensbewegt. Wir sind eine laute Stimme bei den zuletzt wieder zunehmenden Protesten gegen steigende Mieten. Der Zustrom an neuen Mitgliedern hat gezeigt: Wir brauchen genau diese Partei in ihrer Vielfalt. Den Kurs der sich erneut zur Wahl stellenden Parteivorsitzenden zur Entwicklung der LINKEN als eine bewegungsorientierte und in die sozialen Auseinandersetzungen intervenierende Partei unterstützen wir daher ausdrücklich.

Wir empfehlen weiter auch die Annahme des Antrags „Abrüsten! – Deeskalation ist das Gebot der Stunde“. Unser friedenspolitisches Profil ist Kernanliegen linker Politik und Alleinstellungsmerkmal in der Parteienlandschaft. Der Eskalationspolitik durch die NATO treten wir entschieden entgegen. Für uns ist klar: Der Hauptfeind steht im eigenen Land. Eine Logik im Sinne „der Feind meines Feindes ist mein Freund“ lehnen wir ab, so muss zum Beispiel auch eine Kritik an der Politik der Regierung Russlands möglich sein. Unsere Solidarität ist unteilbar und internationalistisch. Sie gilt allen Menschen überall, die sich gegen Krieg, Repression und Ungerechtigkeit zur Wehr setzen.

Wir freuen uns auf spannende Debatten und hoffen, dass es der LINKEN gelingt, sich inhaltlich so aufzustellen, dass sie als Partei in Bewegung und im Sinne einer emanzipatorischen Klassenpolitik noch stärker wird.

Ihr könnt den Text als Flyer auch hier herunterladen.

Niema Movassat – Strategien gegen AfD und Rechtsruck in der Gesellschaft

Ich möchte vier Thesen benennen und sie jeweils kurz begründen.

  1. Wir erleben einen massiven Rechtsruck in der Gesellschaft. Der Einzug der AfD – als drittstärkste Kraft – in den Bundestag ist das offensichtlichste Zeichen, dass sich die gesellschaftlichen Parameter nach rechts verschieben.

Wer sich an den Wahlkampf erinnert, an das „Kanzlerduell“ zwischen Merkel und Schulz, der wird wissen, dass es gefühlt 80 Prozent der Zeit um Geflüchtete, um innere Sicherheit und dem Islamismus ging. Es war eine „Angstdiskussion“, die mit einem Vokabular der Abschottung geführt wurde. Sozialpolitische Fragen spielten eine sehr untergeordnete Rolle. Das war ein Zeichen, dass die Diskurshoheit sich nach rechts schiebt. Menschenfeinde, Rassisten etc. geben die Debatten bis weit in die gesellschaftliche Mitte vor, auch wenn sie selbst nicht am Tisch sitzen.

Im Bundestag wetteifern fast alle Parteien darum, wer am schnellsten abgelehnte Asylbewerber abschiebt. Dutzende Gesetzesverschärfungen im Bereich des Asylrechts wurden in den letzten Jahren durch den Bundestag gepeitscht – dafür war keine einzige Stimme der AfD notwendig.

  1. Tabubrüche werden honoriert. Nicht nur von irgendwelchen AfD-Fans.

Viele hier werden sich noch an die Sarrazin-Debatte erinnern. Sarrazin ist immer noch ein anerkannter Diskussionspartner und SPD-Mitglied, obwohl er rassistische Thesen formulierte. 2015 spinnte der Schriftsteller Strauß im SPIEGEL Untergangsfantasien aufgrund der Geflüchteten, die nach Deutschland kamen. Der Schriftsteller Tellkamp erzählte in Dresden, 95 % der Geflüchteten kämen zu uns, um in die Sozialsysteme einzuwandern.

Natürlich, in der großen Mehrheit wurden all diese Ausfälle und Tabubrüche durch Politiker, Schriftsteller, Journalisten etc. zurückgewiesen. Doch der permanente Tabubruch ist ein Beitrag dazu, rechtes Denken in der gesellschaftlichen Mitte zu verankern. Über die Provokation wird geredet – allein das ist ein Erfolg für rechte Kräfte.

  1. Früher war man „gegen den Türken“, jetzt heißt es „gegen den Muslim“. Der antimuslimische Rassismus ist der neue Mantel des Rassismus.

Rassismus suchte immer den Schwachen, um ihn noch weiter auszugrenzen; ein Opfer, bei dem sie hoffen bzw. wissen, die Gesellschaft würde mehrheitlich die Angriffe unterstützen. Der heutige, in den rechten Kreisen, weitgehend verbreitete Rassismus ist der antimuslimische. Die Debatte um den Islam, ob er zu Deutschland gehört oder nicht, was in Moscheen gesagt wird, wie und wo Kopftücher getragen werden dürfen oder nicht, sind Kennzeichen dessen.

  1. Das gesellschaftliche Klima für MigrantInnen ist düster

Wer nicht Bio-Deutsch aussieht, der muss mit rassistischen Sprüchen und Beleidigungen rechnen. Diese haben seit 2015 massiv zugenommen. Im Durchschnitt findet laut BKA jeden Tag ein Anschlag auf ein Flüchtlingsheim statt. 2017 gab es mindestens 950 Angriffe auf Moscheen und Muslime. Die Zahl rechter Straftaten ist von 16.500 im Jahr 2014 auf über 22.000 im Jahr 2016 gestiegen. Die Gewalttaten verdoppelten sich im selben Zeitraum sogar. Offenbar denken Rassisten, sie führen den „Volkswillen“ aus, wenn sie Straftaten gegen MigrantInnen begehen.

Aus all dem folgen drei Handlungsempfehlungen:

  1. DIE LINKE muss die Kraft sein, die sich gegen den Rechtsruck stellt. Sie darf nicht mitzuschwimmen, in dem sie Verständnis für Nationalismus artikuliert. Denn wenn sie mitschwimmt, trägt sie dazu bei, dass sich das Klima noch weiter nach rechts schiebt. DIE LINKE muss die Widerstandsbewegung gegen rechte Umtriebe sein.
  2. DIE LINKE muss antimuslimischen Rassismus als solchen benennen und nicht nur allein von Rassismus sprechen. Außerdem sollte sie durch Debatten über Kopftuchverbote die Diskussionen nicht noch nach rechts befeuern. Religionskritik ist wichtig und legitim, man sollte aber nie vergessen, wer Mehrheit und wer Minderheit im Land ist und das gerade Religionskritik, die sich einseitig am Islam abarbeitet, Gefahr läuft, anschlussfähig nach rechts zu sein.
  3. DIE LINKE muss die Partei sein, die solidarisch mit Geflüchteten und MigrantInnen ist, die Rassismus benennt, die gesellschaftliche Bündnisse gegen Rassismus mit aufbaut – Stichwort Aufstehen gegen Rassismus.

Jörg Schindler – Thesen zur Migrationsfrage

  1. Migrationsbewegungen gab es historisch schon immer. Menschen überwinden Grenzen und ganze Kontinente. Die Gründe dafür sind vielfältig: Flucht vor Hunger und Armut und politischer Verfolgung zählen genauso dazu, wie die Suche nach einem Arbeitsplatz. An ihren neuen Lebensorten entwickeln Menschen soziale Bezüge und tragen zum gesellschaftlichen Leben bei. Sie gründen Familien, beteiligen sich am politischen Gemeinwesen und am kulturellen Leben. Die Welle der Migration 2015, die Europa erreichte, hat allerdings die Diskussion der Linken hierüber neu entfacht.
  2. Migrationsbewegungen sind im Kapitalismus regelmäßig nicht selbstbestimmt, sondern Ergebnis tiefgreifender gesellschaftlicher Konflikte oder faktisch naheliegender oder gar direkt erzwungener Entscheidungen. Deshalb ist a) ein schlichtes liberales “Recht auf Bewegungsfreiheit” für sozialistische Politik nicht ausreichend, da es die Menschen nicht als gesellschaftliches, sondern als isoliertes Individuum betrachtet. Umgekehrt ist jedoch auch b) ein bloßer “Zwang zum Verbleiben” – sei es durch Mauern, Grenzanlagen oder Gewalt, aber auch zur Verwirklichung hehrer Fortschrittsziele – keine sozialistische Politik. Es ist keine Option, durch Mauern, Grenzen oder rigide rechtliche Regelungen (Obergrenzen o.ä.) verhindern zu wollen, dass  Menschen ihren Lebensort ändern. Sie ist ohne Rückfall hinter bestimmte zivilisatorische Standards noch überhaupt sachlich erfolgversprechend. Zugleich ist aber auch eine “liberale Großzügigkeit” ungeregelter Migration keine Option. Es ist keine sozialistische Politik, Menschen einfach in unseren Staat einreisen zu lassen und sie dann hier ihrem Schicksal zu überlassen. Aus der Einreise und der Anwesenheit erwachsen materielle Ansprüche – auf soziale Absicherung und gleiche gesellschaftliche Teilhabe; auf konkrete Verwirklichung der sozialen Bezüge.
  3. Die formale Möglichkeit von Einreise und Anwesenheit in unserem Staat muss deshalb verknüpft werden mit der materiellen Möglichkeit, als anerkannter Teil der Gesellschaft hier zu leben, zu arbeiten und demokratisch teilzuhaben. Migration ist kein freiwilliges, sondern sogar ein extrem vermachtetes Verhältnis. Deshalb ist Flucht und Einwanderung regelungsbedürftig, und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum einen im Sinne des Ermöglichens, zum anderen aber auch im Sinne des regelnden Ordnens nach den individuellen und gesellschaftlichen Bedürfnissen, die aus dem Hiersein der Menschen folgen. Die Forderung nach “Offenen Grenzen für alle Menschen” im Erfurter Programm muss deshalb in dieser zweifachen Gestaltung konkretisiert werden. Nicht die anarchische Vorstellung, einfach alle Grenzanlagen niederzureißen oder eine vereinfachte “kommunistische” Vorstellung der Auflösung aller Staatlichkeit ist sozialistische Politik – im Übrigen ebenso wenig wie umgekehrt die propagandistische Verlagerung “offener Grenzen” als Ziel einer fernen Utopie und damit die schmerzarme Entsorgung im politischen Alltag. Die Tatsache der Migration und deren Eigensinnigkeit sowie die Anwesenheit von MigrantInnen in der Bundesrepublik und an ihren Grenzen verlangen von sozialistischer Politik, bereits unter existierenden kapitalistischen Bedingungen um soziale und demokratische Ansprüche kämpfen. Gerade, weil MigrantInnen Ansprüche (auf Einreise und folgend Teilhabe) erhalten müssen, aber auch, weil das Zusammenleben mit den bereits hier Lebenden auf der Grundlage von Solidarität und Anerkennung beruhen soll, sollte sozialistische Politik für gesetzliche Regelungen eintreten, die diese Ansprüche stützen. Die Konzeption für eine linke Einwanderungsgesetzgebung, die die Projektgruppe Einwanderung vorgeschlagen hat, schafft solche Ansprüche. Es sind Ansprüche auf geregelte Einwanderung mit sozialen und demokratischen “Leitplanken”. Das ist sozialistische Migrationspolitik.
  4. Sozialistische Migrationspolitik orientiert sich am Leitbild einer demokratischen und sozialen Einwanderungsgesellschaft. Wir setzen auf ein inklusives “Wir, die hier leben“ (wollen). Das entspricht den Ansprüchen, vielfach bereits gelebter Praxis in Kommunen, in der Arbeit und der Freizeit, in Gewerkschaften genauso wie in Sportvereinen und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Es gilt, diesen Ansprüchen in der Praxis einen Rahmen zu geben und dort ordnend einzugreifen, wo Benachteiligungen für Unsicherheit und Desintegration sorgen.
  5. Sozialistische Migrationspolitik hat auch konkrete Träger und Adressaten: Es sind die Menschen, die das “inklusive Wir” praktizieren wollen oder bereits praktizieren – rebellisch gegen Rassismus und hohem politischen Bewusstsein oder “einfach so” als Teil ihres Alltags. Wir vertreten ihre praktischen Interessen. Zugleich kämpfen wir im Alltag um die Schwankenden, weil wir überzeugt sind, dass auch diese mit Regelungen des Ermöglichens und Ordnens für ein gemeinsames attraktives Zusammenleben aller, “die hier leben” (wollen), gewonnen werden können – gegen die Neoliberalen und Konservativen.

Die drei Säulen sozialistischer Migrationspolitik nach dem Vorschlag der “Projektgruppe Einwanderung”:

  1. Sozialistische Migrationspolitik kämpft – als erste Säule – für den Erhalt und den Ausbau des Rechts auf Asyl sowie der Rechte nach Genfer Flüchtlingskonvention. Die unmittelbare Gefährdung von Leib und Leben ist zwingender und nicht an anderen Interessen abzuwägender Grund für die Aufnahme von Menschen in unserem Staat. Es ist schlicht Gebot von Humanität.
  2. Sozialistische Migrationspolitik tritt darüber hinaus – als zweite Säule – dafür ein, dass die Ansprüche von MigrantInnen, in unserem Staat gleichberechtigt zu leben, auch wenn sie nicht der ersten Säule unterfallen, formell und materiell erfüllt werden können. Maßstab ist nicht Abstammung und nicht Verwertbarkeit, sondern das Bestehen sozialer Anknüpfungspunkte zu unserer Gesellschaft. Diese sind: familiäre Beziehungen zu bereits hier lebenden Personen, die Aufnahme eines Studiums/einer Ausbildung bei Vorliegen der dafür notwendigen persönlichen Voraussetzungen, die Suche nach oder die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit bei Vorliegen der dafür notwendigen persönlichen Voraussetzungen, die Aufnahme einer Gemeinwohltätigkeit in Vereinen und Organisationen, bei staatlichen Einrichtungen oder in ehrenamtlichen Tätigkeiten. Haben also MigrantInnen diese sozialen Anknüpfungspunkte in der Bundesrepublik oder wollen sie diese unmittelbar herstellen, treten wir dafür ein, dass sie einen gesetzlichen Rechtsanspruch erhalten, in die Bundesrepublik einreisen und hier leben zu können. Die bestehenden Ausländerbehörden als Teil der Ordnungsbehörden sind aufzulösen und stattdessen Einwanderungsbehörden als Teil der Sozialverwaltungsbehörden einzurichten, die die Einreisevoraussetzungen prüfen und die Integration der MigrantInnen unterstützen (etwa bei Sprachkursen, Bildungsabschlussanerkennung, Zusammenarbeit mit Kita, Schulen, Jugendämtern, den Arbeitsagenturen/Jobcenter, Weiterbildung, Durchsetzung von sozialen Rechtsansprüchen usw…). Hierfür ist ein ermöglichendes und ordnendes linkes Einwanderungsgesetz erforderlich.
  3. Sozialistische Migrationspolitik tritt zudem als dritte Säule dafür ein, dass MigrantInnen nach einer Phase der Einreise und der sozialen Integration zügig die Möglichkeit des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit erhalten. Konkret wollen wir das StAG wie folgt reformieren: Ermöglichung der Mehrstaatlichkeit/Wegfall der so genannten “Optionspflicht”, Einbürgerungsanspruch nach drei Jahre legalem Aufenthalt, Umstieg auf Ius-solis-Staatsangehörigkeit. Hierdurch sollen die MigrantInnen die Möglichkeit gleicher demokratischer Rechte auch bei Wahlen und Abstimmungen sowie im Rahmen beamtenrechtlicher Vorschriften erhalten sowie die kompletten Schutzwirkungen der Grundrechte nutzen können.

Wittenberg/Potsdam, 31.03.2018